Die Chiropraktische Behandlung
Neben der konventionellen Tiermedizin bietet die chiropraktische Behandlung bei Pferden eine zusätzliche Therapiemöglichkeit bei akuten und chronischen Rückenerkrankungen und Schmerzen, bei Verspannungen und Problemen im Bereich der Halswirbelsäule, des Beckens und des Kreuzdarmbeingelenkes.
Sie kann oft helfen bei unspezifischer Lahmheit der Hinterhand und bei Asymmetrien in der Kruppenmuskulatur, begleitend bei chronischer Lahmheit wie Sprunggelenksarthrosen (Spat) oder beim sogenannten Hufrollensyndrom um kompensatorische Schmerzen und Spannungen im Rücken zu lösen und die Heilung zu fördern. Oft ist eine Behandlung Hand in Hand mit einer konventionellen Therapie von Nutzen.
Ein weiteres Ziel ist die Gesunderhaltung und eine effektive Vorsorge. So kann die chiropraktische Behandlung bei älteren Pferden helfen eine optimale Beweglichkeit und Biegsamkeit im Hals-und Rückenbereich zu erhalten um somit auch weiter als Reitpferd mit Freude einsetzbar zu sein. Aber auch junge Pferde mit hohen Leistungsanforderungen und Trainingseinheiten neigen immer wieder zu Ermüdung und Blockaden im Rückenbereich und Chiropraktik hilft gute Leistung zu erhalten. Gerade im Dressur- und Springsport erfolgt Kraft und Performance über einen gesunden und gut erhaltenen Rücken, der sich optimal Aufwölben und Spannung halten kann. Ebenso verhält es sich im Vielseitigkeitssport, dem Westernreiten und bei Distanzpferden. Hier werden den Pferden viele unterschiedliche Bewegungsabläufe abverlangt und das zum Teil in kürzester Zeit oder eben auch über lange Strecken. Ein starker Rücken mit guter Muskulatur ist Voraussetzung um diese Anforderung zu bewältigen ohne sich Verletzungen wie Sehnenschäden, Bänderdehnungen und Muskelzerrungen zuziehen.
Zusätzlich bietet Chiropraktik aber auch bei denjenigen Pferden, die von sich aus einen „problematische“ Rückenstatur mitbringen, wie zum Beispiel einem sehr langen, sehr kurzen oder Karpfenrücken eine Behandlungsmöglichkeit, um sie bei einem möglichst optimalen und schmerzlosen Bewegungsablauf als Reitpferd zu unterstützen.
Aber manchmal sind es eben auch nur die kleinen Veränderungen die man wahrnimmt, egal ob als Turniersportler oder Freizeitreiter. Das Pferd lässt sich plötzlich ungern satteln, will nicht mehr wirklich vorwärtsgehen, springt im Galopp nicht mehr um, macht Taktfehler oder lässt sich auf der einen Hand nicht mehr biegen. Dies ist oft schon ein erster Hinweis sein Pferd mal untersuchen zu lassen.
Die chiropraktische Untersuchung eines Pferdes umfasst immer die Gesamtheit aller körperlichen Symptome und seiner Umgebung. Das Pferd wird als funktionelle Einheit angesehen, wobei die Schmerzen oft nur das schwächste Glied einer Kette von Fehlfunktionen ist. Oft haben Rückenprobleme verschiedene Ursachen z.B. als Kompensation von Gliedmaßenfehlstellungen und Lahmheiten, aber auch häufig sind auch Sattelfitting und Reitmanagement ursächlich für Schmerzen und Verspannungen im Rückenbereich.
Deswegen: Fundierte tierärztliche Kenntnisse über Erkrankungen und Lahmheiten in Kombination mit chiropraktischem Wissen sind Voraussetzung einer professionellen chiropraktischen Untersuchung und Behandlung.
Der Untersuchungsablauf umfasst immer das Gangbild eines Pferdes und wenn möglich erfolgt dieses an der Longe oder auch unter dem Sattel. Die Untersuchung, die Behandlung und das Besprechen weiterer Vorgehensweisen wie Trainingsplan, Pause oder weiterführende Diagnostik dauert ca. 1 Stunde. Nach der Behandlung sollte in der Regel das Pferd nochmal die Möglichkeit haben sich entweder frei zu bewegen oder geführt zu werden.
Je nach Befund sollten nach der Behandlung 1 bis max. 3 Tage Pause gemacht werden, in denen sich das Pferd aber frei bewegen können sollte. Eine Nachkontrolle ist in den meisten sinnvoll, bei chronischen Erkrankungen oder bei schon länger andauernden Symptomen kann das Problem meistens nicht mit einer einmaligen Behandlung behoben werden. Ein regelmäßiger Check up bei Sport- aber auch Freizeitpferden wie auch bei unseren „Senioren“ kann je nach Bedarf Viertel- bis Halbjährig erfolgen.